Greetsiel

Das touristische Herz der Gemeinde Krummhörn schlägt im alten Krabbenfischerdorf Greetsiel. Noch heute gehen vom kleinen Hafen aus 27 Krabbenkutter auf Fang. Die Krummhörn zählt zu den beliebtesten Zielen in Ostfriesland mit 400.000 Übernachtungen und einer Million Tagestouristen im Jahr. Der weitaus überwiegende Teil entfällt auf Greetsiel.

Am Ortsausgang grüßen die Zwillingsmühlen, zwei Galerieholländer-Windmühlen aus den Jahren 1706 (rote Mühle) und 1856 (grüne Mühle), die später mehrfach renoviert und restauriert wurden. Zuletzt wurde die grüne Mühle nach einem Sturmschaden im Herbst 2013 im Jahre 2015 für rund 300.000 Euro wieder instandgesetzt.

Der Weg zum Hafen führt durch von historischen Gebäuden gesäumte Straßen. Besonders bemerkenswert ist das „Hohe Haus“ unweit der Kirche, ein zweigeschossiger Backsteinbau aus dem 16. Jahrhundert, der einst als Sitz des Rentmeisters diente.

Die evangelisch-reformierte Kirche, eine Backstein-Saalkirche mit gotischen Spitzbogenfenstern wurde zwischen 1380 und 1410 als Kirche des Häuptlings Haro Edzardsna errichtet. 1401 wurde sie durch Papst Bonifatius IX. bestätigt,.

Greetsiel präsentiert eine stolze, über 650-jährige Geschichte. Von hier stammt die Häuptlingsfamilie Cirksena, die von 1464 bis 1744 die Grafen und Fürsten Ostfrieslands stellte. Auch der bedeutende evangelisch-reformierte Theologe und Gründungsrektor der niederländischen Universität Groningen, Ubbo Emmius (1547–1625),stammt aus Greetsiel.

Am Hafenbecken schließlich stehen in der Sielstraße alte Kapitänshäuser mit glockenförmigen Giebeln, wie man sie aus den benachbarten Niederlanden kennt und im Hafen ziehen die malerischen Krabbenkutter die Blicke an.

Das Hinterland von Greetsiel, die Gemeinde Krummhörn lohnt ausführlichere Besichtigungen. Sehr geeignet ist dazu eine Radtour durch die Ortsteile Pilsum und Groothusen bis nach Rysum und entlang des Deiches vorbei am höchsten Leuchtturm Deutschlands in Campen und am kleinsten in Pilsum.

Auch Pewsum mit seiner Manningaburg und dem Mühlenmuseum in einer dreistöckigen Galerieholländer-Windmühle ist einen Ausflug wert.

Reisemobilstellplatz in Greetsiel

Reisemobilhafen

Der Stellplatz für 55 Mobile liegt an der Umgehungsstraße am Ortseingang nahe der Zwillingsmühlen.

Der Untergrund ist geschottert und überwiegend eben.

Die Übernachtung kostet 11 Euro (inkl. Kurtaxe für 2 Personen), Ver- und Entsorgung: 2 Euro, Strom: 1 Euro/8 Stunden.

Adresse: Greetsieler Str., 26736 Krummhörn

GPS-Koordinaten: 53°29’53“ Nord, 7°6’14“ Ost

Dezimal: 53.4980556 Nord, 7.1038888 Ost

Weitere Informationen: Touristik-GmbH Krummhörn-Greetsiel www.greetsiel.de, E-Mail info@greetsiel.de, Telefon 04926/9 18 80

Galerieholländer-Windmühle in Logabirum. Fotos: Otmar Steinbicker

Mit Reisemobil, Fahrrad und Kanu Ostfriesland entdecken

Der beliebten Ferienregion im Nordwesten nähern wir uns über die Autobahn A 31, die gerne auch als „Ostfriesenspieß“ bezeichnet. Vom Ruhrgebiet aus führt sie durchs Münsterland und die ehemaligen Moore des Emslands nach Norden. Wir nehmen die letzte Ausfahrt vor der Ems und orientieren uns in Richtung Jemgum. Der Kirchturm, den wir im Vorbeifahren sehen, wirkt mit Kreuz und Schiff als Wetterfahne eher wie ein Leuchtturm. Das passt in dieses von der Schifffahrt und von der Auseinandersetzung mit dem Meer im Zuge der Landgewinnung geprägte Rheiderland. Aufgrund seiner etwas abgeschiedenen Lage zwischen Ems und der Meeresbucht Dollart und den angrenzenden Niederlanden hat es als „Endje van de Welt“ seine Eigenart über die Jahrhunderte bewahren können.

Erstes Ziel ist der kleine Fischerhafen Ditzum, ein idyllisches kleines Örtchen, das einst auf einer Warft, einem künstlich aufgeworfenen Hügel errichtet wurde, um Sturmfluten zu trotzen. Eine stolze Windmühle, eine romanische Kirche und auch hier ein Kirchturm in Form eines Leuchtturms bilden ein reizvolles Ensemble.

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