Languedoc-Rousillion

Pont du Gard. Fotos: Otmar Steinbicker

Die Region Languedoc-Roussillon erstreckt sich von der der kleinen Camargue im Osten entlang der Mittelmeerküste über 214 Kilometer bis zu den Pyrenänen, die die Grenze zu Spanien bilden. Nach Norden reicht sie ins Zentralmassiv.

Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gehören die Zeugnisse aus der Römerzeit, der Pont du Gard, das mächtige Aquädukt, das so die Stadt Nîmes mit Wasser versorgte und dabei den Fluß Gard überspannte sowie das römische Maison Carée, ein früherer Tempel und die Arena, die noch heute für Stierkämpfe benutzt wird.

Carcassone

Aus dem Mittelalter stammt die Cité in Carcassone, die größte erhaltene Festungsanlage Europas.

Unter den Sakralbauten sind die Kathedrale in Narbonne und die Abtei von Saint-Guilhem-le-Désert die bekanntesten. Darüber hinaus lohnen viele weitere Kirchen und Abteien einen Besuch. Religionsgeschichtlich war das Languedoc mehrfach heftig umkämpft. Im Département Aude und im westlich angrenzenden Département Ariège fand der erste blutige Kreuzzug gegen die Katharer statt (s. Reportage: „Auf den Spuren der Katharer“). Die Départements Gard und Lozère waren und sind eine Hochburg des Protestantismus. Das kleine Musée du Désert in Mialet unweit von Anduze und der Gefängnisturm Tour de Constance in Aigues-Mortes erinnern an die Zeiten der Verfolgung der Hugenotten.

Das Languedoc bietet zugleich eine beeindruckende Höhlenwelt. 15 Grotten können besichtigt werden und Tropfsteinbildungen in vielfältigen Formen und Farben, in engen Galerien wie in riesigen Sälen.

Sète

Die italienisch geprägte und von Kanälen durchzogene Fischerstadt Sète ist der größten Fischereihafen an der französischen Mittelmeerküste.

In der Küche des Languedoc bietet vor allem Fischgerichte an der Küste. Im Étang de Thau bei Sète werden die berühmten Austern von Bouzigues gezüchtet. In der Camargue kommt auch das Fleisch der schwarzen Stiere auf den Tisch. In Bergen um den Mont Lozère herrscht eine deftige Bauernküche vor. Dort werden Schafe, Rinder und Schweine gezüchtet und Ziegen- und Schafskäse produziert. In der Ebene werden vielerlei Gemüse und Früchte angebaut.

In der Küche des an Spanien angrenzenden Roussillon werden alte katalanische Traditionen gepflegt, in der auch arabische und jüdische Einflüsse zu finden sind. Fisch, Olivenöl und frische Früchte spielen eine zentrale Rolle.

Im Minervois

Weinanbau wird in der Region in großem Umfang betrieben. Früher wurde hauptsächlich Landwein geringerer Qualität produziert. Nach deutlichen Absatzkrisen in den 1970er Jahren setzen vor allem junge Winzer neue Akzente. Gute Weine stammen von den Ufern der Rhône. Bekannte Weinorte sind Lirac und Tavel. Im Département Aude genießen der Corbières und der Minervois die geschützte AOC-Herkunftsbezeichnung.

Im Roussillon werden ausgezeichnete süße Dessertweine wie der Banyuls und der Muscat de Rivesaltes hergestellt. Trockene Weine tragen die AOC-Bezeichnungen Collioure oder Côtes du Roussillon.

Weitere Informationen: Comité Régional du Tourisme Languedoc-Roussillon

Seit dem 1.1.2016 ist die Region Languedoc-Rousillion mit der Region Midi-Pyrénées zur neuen Region Occitanie zusammengeschlossen.

Zur ehemaligen Region Languedoc-Rousillion gehören die Départements

Aude

Gard

Hérault

Lozère

Pyrénées-Orientales