Lothringen

Nancy, Place Stanislas. Foto: Otmar Steinbicker

Lothringen bietet Besuchern eine Vielfalt an Kultur, Natur und handwerklicher Manufaktur. In Nancy fasziniert vor allem das architektonische Ensemble des Place Stanislas aus dem 18. Jahrhundert. Metz wird überragt von der gotischen Kathedrale Saint Ètienne. "Laterne Gottes" wird sie genannt wegen ihrer überaus großen und schönen Kirchenfenster. 6.500 Quadratmeter Fensterfläche, Kunstwerke der Glasmalerei vom 13. Jahrhundert bis hin zu Marc Chagall, der 1959 das "Fenster der Versuchung" gestaltete. Moderne Kunst findet sich seit einigen Jahren im Centre Pompidou.

Noch heute ist Lothringen bekannt für seine Glas- und Kristallmanufakturen. In Meisenthal, Goetzenbruck, Baccarat und weiteren Orten gab und gibt es Glasbläsereien und Kristallmanufakturen. Die einst bedeutende Kohle- Stahlindustrie verschwand mit dem Strukturwandel. In Uckange erinnert der Industriepark um den letzten Hochofen U4 an diese Zeit.

Bar-le-Duc

In Verdun und auf den die Stadt umgebenden blutgetränkten 210 Quadratkilometer Schlachtfeldern des ersten Weltkrieges, auf dem binnen eines Jahres über 50 Millionen Granaten niedergingen, starben 300.000 Soldaten. Heute führen Fußwege über die Schlachtfelder.

Drei regionale Naturparks laden zu Wanderungen ein. Der Naturpark Vosges du Nord wurde 1998 mit dem in Deutschland liegenden Pfälzerwald unter der Schirmherrschaft der UNESCO zum grenzüberschreitenden Biosphärenreservat Pfälzerwald-Vosges du Nord zusammengeschlossen.

In der regionalen Küche werden gerne Kartoffeln und Speck verwendet. In der Quiche Lorraine wird Speck im Mürbeteig verbacken und auch der Salade Lorraine enthält Speckstückchen mit grünem Salat. Deftig ist auch die Potée Lorraine, ein deftiger Eintopf mit Kohl, Gemüsen und Wurst.

Besondere Aufmerksamkeit genießt die Mirabelle. Sie wird für Kuchen (Tarte aux mirabelles) ebenso wie für Konfitüre verarbeitet oder zu einem hochprozentigen Mirabellenschnaps gebrannt. Auch die Zwetschge wird so genossen.

Mit dem AOC-Label herkunftsgeschützte Weine stammen aus der Umgebung von Toul (Côtes-de-Toule) und von der Mosel.

Bei Weinen aus Toul wird bei den Weißweinen die Auxerrois-Traube bevorzugt, für Rotweine wird die Pinot Noir-Traube verwendet. Für den Vin Gris werden Pinot Noir, Gamay, Pinot Meunier und Auxerrois vermischt.

Sierck-les-Bains an der Mosel

Bei den AOC-Weinen von der Mosel werden bei den sortenreinen Weißweinen Auxerrois, Pinot Gris und Müller-Thurgau verwendet, bei den Rotweinen Pinot Noir.

In Lothringen hat auch das Bierbrauen eine lange Tradition. In Stenay, Saint-Nicolas-de-Port und in Ville-sur-Illon zeigen Mussen die geschichte der Bierbraukunst. Heute ist die Brauerei in Champigneulles die letzte industrielle Brauerei.

Bekannte Mineralwasser aus Lothringen sind Contrex und Vittel.

Weitere Informationen: Lorraine Tourisme

Reportage: Lothringen

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